Aus dem Reichtum der Hirschfelder Ortschronik

vom Arbeitskreis Geschichte Hirschfelde, Torsten Töpler, 2010

  • 1299 - Die Hirschfelder Kirche wird geweiht. Neben der schon länger bestehenden Zittauer Johanniter- Kommende gibt es eine Hirschfelder Johanniter-Kommende.
  • 1310 - Erster sicherer urkundlicher Hinweis auf den Ort Hirschfelde.
  • 1312  - Eine weitere Urkunde nennt Hirschfelde.
  • 1352 - Erwähnung Hirschfeldes als mit Pfarrkirche versehener Ort und Sitz einer Johanniter-Kommende.
  • 1380 - Die Stadt Zittau kauft von den Herren von Biberstein in Ostritz einen Durchgangszoll, den sie nach Hirschfelde verlegt. (1834 wird er aufgehoben.)
  • 1390 - Die Familie von Kyaw wird als Besitzer eines Teils von Hirschfelde genannt.
  • 1396 - In einem Ortschaftsverzeichnis des Zittauer Stadtschreibers Conrad Weißenbach von Eschwege wird Hirschfelde als Stadt aufgeführt. In Dokumenten der folgenden beiden Jahrhunderte finden sich noch einige Male Nennungen als „Städtlein“.
  • 1405 - Wentsch von Donyn wird als Besitzer eines Teils von Hirschfelde genannt.
  • 1419 - In einem Kaufvertrag wird Hirschfelde als „Städtlein“ erwähnt. Der Ort bekommt das Recht, sein Stadtsiegel an einen Brief zu hängen.
  • 1427 - Hirschfelde wird durch die Hussiten zerstört. Es erfolgt ein Wiederaufbau.
  • 1433 - Nach einem verlorenen Gefecht bei Reichenbach am 8. Dezember setzen sich hussitische Reiter unter Anführung von Nicolaus von Keuschberg bei Hirschfelde fest. Mit den nachfolgenden Görlitzern entsteht ein schweres Gefecht.
  • 1439 - Noch einmal wird Wentsch von Donyn als Besitzer eines Teils von Hirschfelde genannt.
  • 1440 -  Um diese Zeit erfolgt der Verkauf des Donynschen Hirschfelder Besitzteiles, vermutlich schon an ein Mitglied der Familie von Romberg.
  • 1469 - Der Ort Hirschfelde wird innerhalb des 2. Hussitenkrieges vom Herzog Heinrich von Münsterberg (Sohn des hussitischen Königs Georg) niedergebrannt. Viele Einwohner werden als Gefangene abgeführt.
  • 1475 - Die mit Zittau in Fehde stehenden böhmischen Ritter von Tzocheim plündern Hirschfelde. Die nacheilenden Zittauer erleiden eine Niederlage.
  • 1490 - Das älteste bekannte Schöppenbuch des Ortes wird angelegt. Der Name Hirschfelde wird darin in seiner heutiger Form geschrieben.
  • 1488 - An dem unter König Matthias von Böhmen geführten Feldzug gegen die schlesische Stadt Glogau muss sich auch Hirschfelde mit Wagen, Knechten und Fußkriegern beteiligen.
  • 1494 - Christoph von Romberg verkauft seinen Hirschfelder Besitz an den Rat der Stadt Zittau.
  • 1496 - Eine Badestube wird genannt. Sie befindet sich am oberen Gemeindehaus in der Mitte des Marktes. Mit der öffentlichen Einrichtung nimmt der Ort einen jährlichen Zins der Bader ein.
  • 1497 - Ein Schullehrer findet Erwähnung.
  • 1500 - Die Hirschfelder Kirmes wird schriftlich genannt. In Schöppenbüchern ist sie als Zahlungstermin aufgeführt.
  • 1502 - Die Schlegelgasse (heute Görlitzer Straße) wird erwähnt.
  • 1506 - Der Kyawsche Hirschfelder Teilbesitz wird durch Conrad von Kyaw an Zittau verkauft.
  • 1516 - Nennung von zwei Ortsgefängnissen auf dem Markt.
  • 1524 - Hohes Aufdämmen von Eis infolge starkem Eisgangs auf der Neiße führt zu Beschädigungen an Gebäuden.
  • 1529 - Vermutlich erster Hinweis auf die Durchführung von Schießwettbewerben in Hirschfelde.
  • 1536 - Bis etwa um dieses Jahr gibt es den letzten Johanniter-Kommendator (Christoph Albert) in Hirschfelde. Zittau entsendet katholische Pfarrer vor Ort.
  • 1542 - Der Zittauer Ratsherr Nikolaus von Dornspach wird städtischer Verwalter von Hirschfelde. Er wirkt dem Streben Hirschfeldes nach dem Stadt-Status entgegen.
  • 1547 - Infolge des „Pönfalles“ verliert auch Zittau als Sechsstädtebundmitglied sämtlichen Besitz an die böhmische Krone. Ein großer Teil Hirschfeldes ist demzufolge bis 1551 dem König von Böhmen direkt unterstellt.
  • 1551 - Die durch den „Pönfall“ verlorenen Besitzungen löst Zittau gegen eine Geldsumme ein. Auch der einstige Besitzteil von Hirschfelde gelangt wieder in Zittauer Eigentum.
  • 1555 - Am Freitag nach Fastnacht zerstört ein Brand Komtur-, Pfarr- und einen Bauernhof. Das auf die benachbarte Peterpaulskirche übergeschlagene Feuer kann gelöscht werden. In Hirschfelde hält sich vorübergehend der Zittauer Rat wegen der in seiner Stadt herrschenden Pest auf.
  • 1557 - Nachweislich gibt es in Hirschfelde Leinenweberei. In einem Hauskauf wird ein Wirkstuhl mit erwähnt.
  • 1570 - Der letzte Kommendator der um 1538 vereinigten Zittauer und Hirschfelder Johanniter-Kommende, Christoph von Wartenberg, verkauft den Hirschfelder Besitz an den Rat der Stadt Zittau. Damit ist die Stadt alleiniger Eigentümer Hirschfeldes. Zittau bekennt sich zum „Städtlein“ und verleiht Hirschfelde eine neue Gerichtsordnung.
  • 1572 - Der erste protestantische Pfarrer (Elias Weiße) tritt in Hirschfelde sein Amt an. Das große Gerichtssiegel (vermutlich schon seit mindestens 1419 zugleich Stadtsiegel) wird erneuert. Es enthält einen Hirsch auf drei Bergen mit der Umschrift „SECRETA HIRCFELD“.
  • 1573 - Der Zittauer Stadtrat schenkt der Hirschfelder Kirche eine große Glocke.
  • 1575 - Das Privileg, Geburtsbriefe (Dokument zum Nachweis der Herkunft einer Person) auszustellen, wird durch den Zittauer Stadtrat bestätigt.
  • 1576 -  In der nachfolgenden Zeit liegt die Zahl der jährlichen Geburten bei über dreißig. Kaum 1000 Einwohner Hirschfeldes werden daher vermutet.
  • 1580 - Bau der Holzbrücke zur Lehde.
  • 1584 - Im gesamten Kirchspiel sterben bis zum Jahresende 177 Personen an der Pest. (Der erste Fall tritt am 30. August auf.) Die meisten davon sind Hirschfelder.
  • 1593 - Die Neißgasse wird in einem Schriftstück genannt.
  • 1599 - In Hirschfelde sterben 242 Personen (teilweise ganze Familien) an der Pest.
  • 1600 - Ein Gemeinde-Viehhirt wird erwähnt.
  • 1600 - Vermutlich in diesem Jahr wird ein neues Schulgebäude erbaut.
  • 1605 - Bewohner der Hirschfelder Ortslage Lehde (Lehde: unbebauter Platz, Viehweide) werden genannt.
  • 1614 - Ein Hagel führt am 22. Juni zu einer Missernte.
  • 1621 - Ein tägliches Leuten der großen Kirchturmglocke soll das Übergreifen der Geschehnisse des Dreißigjährigen Krieges auf Hirschfelde fernhalten.
  • 1628 - Nachdem ein kaiserliches Heer in die Lausitz einmarschiert ist, beraten in Hirschfelde am 1. Mai der Lausitzer Landvogt und Offiziere die Verteilung der Truppen-Einquartierung.
  • 1631 - Von Görlitz kommend zieht am 18. Oktober ein 16.000 Mann starkes kaiserliches Heer durch Hirschfelde. Es wird in Häuser eingedrungen, gestohlen und zerschlagen. Auch in der Kirche wird geraubt, Kirchengeld entwendet.
  • 1632 - Böhmische Reiter überfallen den Ort am 6. April, plündern die Gasthöfe und zünden die Brücke zur Lehde an. Am Kirmessonnabend zieht ein aus allen Ländern bestehendes kaiserliches Heer durch Hirschfelde. Vieh wird geraubt, noch grünes Getreide verfüttert, auf der Lehde ausgeraubt, zerstört und verbrannt. Ansteckende Hautkrankheiten und Pest werden hinterlassen. Viele Einwohner sterben daran.
  • 1634 - Am 15. März und 2. April fallen kaiserliche Reiter mit Plünderungen in Hirschfelde ein. Wiederum durchziehende kaiserliche Soldaten legen am 14. Juli Feuer an Gebäuden auf dem Hirschfelder Marktplatz. Zwölf Häuser, darunter 3 Gasthöfe, werden zerstört. Am 5. Oktober wird das Vitzthumsche Regiment der sächsischen und brandenburgischen Armee als Garnison zurückgelassen. Bis zum 5. Dezember lagern sie in Hirschfelde. Die Soldaten rauben und machen gelagertes Getreide unbrauchbar. Ungarn und Kroaten rücken am 8. Dezember in Hirschfelde ein und bleiben bis Januar 1635. Die Kirche wird geplündert, der Bürgermeister misshandelt. Infolge der durch Militärdurchzüge eingeschleppten Pest sterben 64 Personen in diesem Jahr.
  • 1635 - Die Hirschfelder sehen die Kriegshandlungen mit dem am 30. Mai zwischen dem Kaiser und dem sächsischen Kurfürsten geschlossenen Prager Friedens beendet. Ein Dankfest wird deswegen am 11. Juli gefeiert.
  • 1636 - Missernte, Dürre und plötzlicher Frost im Juni bringen den Hirschfeldern Not. Ein sächsisches Heer rückt in Hirschfelde wegen des Eintritts der Kriegshandlungen mit Schweden an. Unter dem Durchmarsch und der Einquartierung einer Garnison des sächsischen Heeres bis 1637 hat der Ort sehr zu leiden. Auch Plünderungen treten auf.
  • 1638 - Wiederum quartiert sich eine sächsische Garnison in Hirschfelde ein. Zu entrichtende Leistungen und Plünderungen lasten auf dem Ort.
  • 1639 - Am 19. Mai rücken Schweden in Hirschfelde ein. Die Kirche und das Pfarramt werden ausgeplündert; an diesen Orten gelegte Brände können noch rechtzeitig gelöscht werden. Der Gottesdienst hört auf. Alle Lebensmittel und Pferde werden nach Zittau gebracht. Die für die Einquartierten aufzubringenden Geldleistungen sind sehr hoch. Erst am Pfingstfest wird der Pfarrer durch den in Zittau einquartierten schwedischen Befehlshaber General Wrangel wieder in sein Amt gelassen.
  • 1640 - In Hirschfelde einquartierte kaiserliche Truppen stehlen gerade neu angeschafftes Vieh.
  • 1642 - Auch in diesem Jahr sind kaiserliche Soldaten in Hirschfelde einquartiert.
  • 1643 - Wiederholt ziehen kaiserliche Soldaten am 15. Dezember in Hirschfelde ein. Aus Angst haben viele Einwohner ihre Häuser verlassen. Die Soldaten zünden 6 Häuser am Markt und einige Scheunen an.
  • 1645 - Der zwischen Schweden und Sachsen am 27. August geschlossene Waffenstillstand bringt auch für den Ort Hirschfelde Entlastung. Nur noch einmal im September lässt der schwedische General Königsmark Futtervorräte für seine Pferde in Hirschfelde holen.
  • 1646 - Das älteste bekannte Verzeichnis der Hirschfelder Schützengesellschaft wird angelegt.
  • 1652 - Die Holzbrücke zur Lehde wird abgedeckt und erhält zwei neue Joche.
  • 1665 - Bei seiner Reise von Zittau nach Lauban über Königshain zieht am 19. Mai Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen durch Hirschfelde. Die Hirschfelder feiern das Ereignis.
  • 1666 - Die Holzbrücke zur Lehde bekommt ein neues Dach.
  • 1667 - Ein Versuchs-Bergwerk wird auf einem Grundstück am Kemmlitztal angelegt. Der Erfolg bleibt aus.
  • 1672 - Der Stadtrat von Zittau erneuert die alten Hirschfelder Schützenartikel und erteilt die Schützenprämien.
  • 1673 - Zittau lässt eine durch den Ort Hirschfelde führende Rohrwasserleitung bauen. Bis 1674 dauern die Arbeiten.
  • 1675 - Es gibt nur 140 Hausnummern in Hirschfelde (immer noch andauernde Nachwirkung des Dreißigjährigen Krieges).
  • 1668 - Ein Herrenhaus wird durch den Zittauer Magistrat auf der Marktmitte an Stelle der dafür weiter zur Straße versetzten Schmiede gebaut. Hirschfelde bittet den Zittauer Stadtrat um die Genehmigung einiger Wochenmärkte. Der Wunsch wird nicht erfüllt.
  • 1669 - Bau eines neuen Schießhauses auf der Lehde.
  • 1674 - Wieder führt ein Hagel am 1. Juni zu einer Missernte.
  • 1675 - Ein Brand bricht am 5.März in der Küche des Herrenhauses aus. Mit Hilfe des Wassers der gerade erst angelegten Rohrbütte wird es gelöscht.
  • 1684 - Das Hirschfelder Diakonat entsteht: Zur Unterstützung bekommt der Ort einen zweiten Prediger (Diakon oder auch Kaplan).
  • 1685 - In Hirschfelde gibt es zwei Lehrerstellen (Rektor/Gerichtsschreiber und Kantor/Organist).
  • 1691 - Die Stelle des Gemeinde-Viehhirten wird in der folgenden Zeit aufgehoben.
  • 1697 - Infolge der innerhalb des polnischen Thronfolgekrieges (Schweden-Sachsen) nach Polen rückenden sächsischen Armee quartiert sich ein Teil sächsischer Reiter am 19. Mai in Hirschfelde für 3 Tage ein. Ein Blitz schlägt am Abend des 21. Mai durch ein Turmfenster in das Innere der Peterpaulskirche. Es bricht jedoch kein Feuer aus.
  • 1703 - Ein Wolkenbruch verursacht am 31. Juli Überschwemmungen.
  • 1705 - Hirschfelde soll im schwedischen Krieg als Landstädtchen genauso Kavallerie-Einquartierungen ermöglichen, wie es auch andere Städte müssen. Unter in Frage stellen des Stadt-Titels wird eine Pflicht-Befreiung durch den sächsischen Kurfürsten (erlassen 1706) und König von Polen erwirkt. Aufgebrachte Hirschfelder Einwohner lassen daraufhin einen bis 1709 dauernden Rechtsstreit entstehen.
  • 1706 - Noch einmal wird die öffentliche Badestube in der Mitte des Marktes genannt. Auch in Hirschfelde wird die Generalakzise als landesherrliche Steuer durch den sächsischen Kurfürsten eingeführt (1834 wird sie aufgehoben.).
  • 1707 - Die wegen des polnischen Thronfolgekrieges einquartierten Schweden ziehen am 13. September ab. Infolge des nochmals neu ausgebrochenen polnischen Thronfolgekrieges soll auch Hirschfelde Männer für den Soldatendienst an der polnischen Grenze stellen. Am 1. Oktober wird in einem Gasthof jeder dritte per Los gezogene Mann im Alter zwischen zwanzig und vierzig Jahren dazu bestimmt. Am 5. Oktober wird abgerückt. Da keine Kampfhandlungen stattfinden, kehren die betreffenden Hirschfelder zwischen dem 18. und 20. Oktober unverletzt zurück.
  • 1718 - Es erfolgen umfangreiche bauliche Veränderungen an der Peterpaulskirche.
  • 1720 - Auf seiner Reise von Radmeritz kommt Friedrich August der Starke, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, am 24. Mai durch Hirschfelde. Die Hirschfelder feiern das Ereignis.
  • 1729 - Ein schweres Gewitter liegt am 25. Juni (einem Tag vor der Kirmes) über Hirschfelde. Ein Blitz entzündet eine Scheune in der Kirchgasse. Das sich ausbreitende Feuer vernichtet 46 Gebäude. Auch das Herrenhaus auf dem Markt wird mit vernichtet. Es wird nicht wieder aufgebaut. Aufgrund des Todes eines Hirschfelder Bürgermeisters gibt es nur noch zwei Männer in diesem Amt. Bisher gab es noch drei. Auch in Zittau reduziert sich in diesem Jahr die Anzahl auf zwei. In Hirschfelde gibt es 184 Webstühle.
  • 1733 - Am 10. Juli zerstört ein Hagel Ernte, Bäume und Fenster.
  • 1734 - Wieder entsteht in Hirschfelde verschiedener Schaden durch Hagel.
  • 1735 - Auch in diesem Jahr tritt Hagelschaden auf.
  • 1737 - Ein Brand zerstört am 2. März 39 Gebäude in Hirschfelde. Ursache ist brennendes Fett in einer Schmiede am Markt.
  • 1740 - Ein Befehl Kurfürst Friedrich Augusts fordert Kavallerie-Einquartierungen auch in „stadtmitleidenden“ Orten, somit ebenfalls in Hirschfelde. Damit wachsen die Belastungen gegenüber „landmitleidenden“ Orten oder Städten. Die betroffenen Orte führen daraufhin Beschwerde beim Kurfürsten.
  • 1755 - In Anbetracht der Kriegszeit und damit drohender sehr hoher Belastung wünscht der Zittauer Rat in einem an Hirschfelde gerichteten Bescheid vom 14. Oktober die Aufhebung der Bezeichnung als „Städtchen“. Hirschfelde hingegen bittet den Zittauer Rat um schriftliche Bestätigung des Königsspruches von 1706, der wenigstens alles Bestehende weiterhin zusichert. Die Ablehnung erzeugt einen Rechtsstreit, der infolge des Siebenjährigen Krieges nicht fortgeführt wird.
  • 1756 - Ein preußisches Grenadierbataillon quartiert sich am 24. Oktober in Hirschfelde ein. Am 12. November rückt ein Bataillon des Münchowschen Regiments in Hirschfelde ein. Es wirft eine Redoute am Steinsteich auf und befestigt den Kirchhof. Die Holzbrücke zur Lehde wird durch Preußen abgebrochen, später aber wiederaufgebaut.
  • 1757 - Ein Korps Österreicher greift am 20. Februar mit 4 Kanonen und 2 Doppelhaken von der Lehde aus Brücke und Redoute an. Gleichzeitig rücken 5000 Mann Österreicher von Rosenthal und Gießmannsdorf heran. Die stationierten Preußen erleiden eine Niederlage, neben ihren Toten und Verletzten gibt es 120 Gefangene. Auch 28 Österreicher sterben. Am Nachmittag desselben Tages wird ein preußisches Bataillon des Regiments von Kleist in Hirschfelde stationiert. Sie befestigen die zerstörte Redoute neu. Im Juli verlässt die preußische Armee Hirschfelde; die Österreicher ziehen an ihre Stelle. Der preußische König lagert vom 16. bis 20. August mit seiner Armee in der Nähe der Hirschfelder Kirchhofsmauer und dem Pfarrgarten. Bis nach Dittelsdorf hinauf zieht sich das durch die Soldaten belegte Gelände. Am 17. August zieht General Winterfeld mit 3000 Soldaten über die Neiße. Es kommt zu einem Kanonenschießen mit den am Türchauer Berg liegenden Kaiserlichen. Heftiges Regenwetter lässt die Auseinandersetzung gegen Mittag unterbrechen.
  • 1758 - Ein österreichischer Vorposten in Hirschfelde löst am 9. Mai einen Fehlalarm aus. (Ein von Dittelsdorf kommender Hochzeitszug wird für preußische Soldaten gehalten.)
  • 1759 - Die Österreicher sind fast das gesamte Jahr in Hirschfelde.
  • 1760 - Auch hier sind die Österreicher fast um das ganze Jahr in Hirschfelde (ab 12. Juni 8 Wochen lang mit 1000 Mann das Warasdiner Regiment).
  • 1762 - Die preußische Armee zieht am 12. September durch Hirschfelde. Alle Zugtiere und Rinder werden mitgenommen. Zugleich kommt es zu Plünderungen.
  • 1763 - Ein kirchliches Dankfest anlässlich der Beendigung des Siebenjährigen Krieges findet am 21. März in Hirschfelde statt.
  • 1766 - Es gibt 185 Hausnummern in Hirschfelde.
  • 1768 - Hirschfelde verklagt mit anderen „stadtmitleidenden“ Ortschaften am 27. August den Zittauer Rat wegen stark gestiegener, zu hoher landesherrlicher Abgaben. (Erst 1787 wird ein Vergleich erzielt.)
  • 1771 - Ein Kornstock mit 29 vollen Ähren, von denen die meisten 60 Körner tragen wird auf einem Acker des Bürgermeisters gefunden.
  • 1772 - Es gibt 1021 Einwohner (davon 469 männliche) in Hirschfelde.
  • 1773 - Hagelschaden entsteht in Hirschfelde.
  • 1779 - Der Benennung „Dorf“ im Rahmen der Ausgabe von Salzbüchern durch den Zittauer Stadtrat erwehren sich die Hirschfelder mit Erfolg.
  • 1784 - Hirschfelde hat wieder ein Hochwasser.
  • 1794 - Nach vielfachem Streiten legt ein am 28. April datiertes Verzeichnis die der Stadt Zittau zu leistenden Untertanendienste fest. Es gibt 209 Hausnummern in Hirschfelde.
  • 1804 - Nach Pfingsten lässt starker Regen ein Neiße-Hochwasser entstehen.
  • 1807 - Nahe der Neiße („Augustinscher Garten“) legen Arbeiter Tongefäße mit Asche frei. Die über 20 Zentimeter Hohen Krüge weisen auf eine alte, wahrscheinlich slawische Begräbnisstätte.
  • 1810 - Aufgrund einer in Hirschfelde verbliebenen Herde Ochsen aus Polen bricht in mehreren Hirschfelder Ställen eine Viehseuche aus (der erste Fall am 25. Oktober). Ein Tierarzt stellt die Löserdürre (Rinderpest) fest. Eine Seuchensperrzone wird eingerichtet, Kirchgänger der eingepfarrten Orte werden in umliegende Kirchen verwiesen. Am 21. Dezember werden die Maßnahmen wieder aufgehoben. Acht Tiere sterben, 118 werden getötet.
  • 1813 - Über 100 Wagen kranker sächsischer Soldaten ziehen vom 22. Bis 24. Februar durch Hirschfelde nach Zittau. Am zurückgelassenen Nervenfieber sterben mehrere Hirschfelder.
    Am 9., 10. und 11. Mai kommen etwa 50 bzw. 200 bzw. ungefähr 280 Wagen mit preußischen Verletzten durch Hirschfelde. Die Niederlage bei Lützen lässt sie zur restlichen Armee über Ostritz und Seidenberg zurückziehen.
    Die Flammen der durch Kriegsbeschuss brennenden Stadt Bischofswerda sind am 12. Mai als rötlicher Himmel für Hirschfelder sichtbar. Auch das Brennen anderer Orte wird in den folgenden Tagen teilweise durch rötlichen Himmel sichtbar. Der Kanonendonner der Bautzener Schlacht ist am 20. Mai in Hirschfelde zu hören.
    Am 23. Mai erscheinen mehrere Abteilungen Kosaken in Hirschfelde, das voller verwundeter Preußen ist. Der Leichnam des russischen Majors Kaissaroff wird neben französischen Gefangenen am 24. Mai durch eine weitere nach Hirschfelde einrückende Kosakenabteilung in den Ort gebracht.
    Badische Truppen ziehen am 26. Mai von Görlitz kommend durch Hirschfelde und wieder zurück. Fußartillerie des in Zittau einquartierten polnischen Armeekorps unter Fürst Poniatowsky mit 6 Kanonen, 10 Pulverwagen und einer Feldschmiede bezieht am 14. Juni auch in Hirschfelde Quartier.
    Das gesamte 16.000 Soldaten starke polnische Korps unter Poniatowsky zieht am 15. und 16. Juni durch Hirschfelde. Die Gassen sind übervoll. Viele Soldaten lagern am Markt, in Scheunen, nur wenige in Häusern. Fürst Sulkowsky ist im Pastorat untergebracht. Am 17. Juni kehrt das ganze Korps von Ostritz wieder nach Zittau zurück. Eine kleine Abteilung davon deckt die Brücke in Hirschfelde ab und umwindet die Balken mit geteertem Stroh (bei Not Signalfeuer möglich). Es folgen am 17. Juni 6 Kompanien vom 6. polnischen Infanterieregiment, die 9 Wochen in Hirschfelde verbleiben.
    Kaiser Napoleon erscheint auf dem Weg über Gabel nach Böhmen am 19. August unter Glockengeläut in Hirschfelde. Das neugeworbene Viktorsche Korps mit 30.000 Mann folgt. Schon am nächsten Tag kommt der Kaiser auf seinem Rückweg nach Lauban wieder.
    Am 1. September kommt es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen einquartierten polnischen und von Königshain nach Hirschfelde einrückenden russischen Reitern. Ein Pole und ein russischer Offizier sterben.
    Neben fast täglichen Durchzügen marschieren am 26. September etwa 11.000 Mann russische Heeresabteilungen durch Hirschfelde. Teuerungen, Abgaben und Nervenfieber sind die Folgen aller Durchzüge.
  • 1815 - Es gibt 252 Hausnummern in Hirschfelde.
  • 1816 - Das letzte „Ehegedinge“ (jahrhundertealtes öffentliches Gerichtsverfahrens, wo zwischen Herrschaft und Untertanen aufgetretene Streitigkeiten verhandelt werden) wird in Hirschfelde abgehalten.
  • 1817 - Am Lehdeberg wird ein neues Schießhaus errichtet. Das in Kraft getretene Gesetz zur Bildung von Reservekorps aus Schützenkorps wird auch in der Hirschfelder Schützengesellschaft umgesetzt. Es erfolgt das Uniformieren, die Wahl eines Hauptmanns und weiterer Offiziere. Ein erstes großes Konzert in Hirschfelde findet mit Haydns „Schöpfung“ im Hänselschen Gasthof statt.
  • 1823 - Am 25. Mai reist der Prinz und spätere Friedrich August von Sachsen durch Hirschfelde nach Radmeritz.
  • 1829 - Auf der Hin- und Rückreise von Radmeritz reist der sächsische König Anton durch Hirschfelde. Ein Fest findet im Ort statt.
  • 1830 - Hirschfelde hat 204 Schulkinder. Ein jährliches Schulfest wird auf einer Wiese im Kemmlitztal gefeiert. In diesem Jahr findet es am 2. Tag (26. Juni) der Feier anlässlich der Augsburger Konfession statt.
  • 1831 - Aus Schutz vor der in Böhmen wütenden Cholera, halten Soldaten unter der Führung des Leutnants Vitzthum von Eckstädt über die Wintermonate bis ins kommende Jahr die Neißebrücke und andere Flussstellen besetzt. Ankommende Personen und Wagen aus den betroffenen Orten werden zurückgewiesen. Hirschfelde bleibt von der Cholera verschont.
  • 1835 - Hirschfelde hat einen Schulvorstand, aus dem Pastor als Ortsschulinspektor und vier Gemeinderatsmitgliedern bestehend. Die vom Zittauer Rat geforderte Ablösung von Diensten im Drausendorfer Vorwerk in Hirschfelde entfacht bei letzteren Einwohnern Widerstand. Ein erneuter langer Rechtsstreit um den Stadt-Status entbrennt. Der geforderten Dienstablösung wurde 1843 beigetreten.
    Ein Männergesangsverein gründet sich. (Er löst sich im Zeitraum bis 1851 wieder auf.)
  • 1836 - Es gibt nur noch einen Bürgermeister in Hirschfelde.
  • 1837 - Es gibt 276 Hausnummern in Hirschfelde.
  • 1839 - Der erste Gemeinderat wird am 6. April nach Annahme der neuen Landgemeindeordnung gewählt. Der erste Hirschfelder Gemeindevorstand wird Johann Georg Hänsel.
  • 1841 - Bau des Leichenhauses an die nördliche Friedhofsmauer.
    Es gibt 1.558 Einwohner (davon 729 männliche) in Hirschfelde.
  • 1842 - Ein am 14. Juli entstandener Rezess beendet die Streitigkeiten um die herrschaftlichen Abgaben zwischen Zittau und Hirschfelde.
  • 1843 - In der Neißgasse, auf dem Markt und in der Zittauer Gasse werden Kanäle angelegt. Dabei wird ein aus Holzknüppeln bestehender Weg 3 Fuß unter dem Pflaster gefunden.
    Am 4. Juni zieht ein schweres Gewitter über Hirschfelde. Hagelkörner in teilweise Taubenei-Größe vernichten die Ernte und zerschlagen Fensterscheiben in der Nordrichtung des Ortes.
  • 1844 - Ein infolge eines neuen Steuersystems angelegtes Bestandsregister und die dazugehörigen Steuerscheine nennen Hirschfelde „Dorf“. Die Hirschfelder sind nicht einverstanden.
  • 1845 - Hirschfelder Gemeinderat und Ortsgericht schlagen dem Königlichen Ministerium des Inneren die Ortsbezeichnung „Marktflecken“ vor.
    Die Schützengesellschaft weiht während des Pfingstschießens zwei neue Fahnen.
    Der Stand eines eingetretenen Hochwassers übertrifft den von 1784.
  • 1846 - Für die nicht übliche Bezeichnung „Marktflecken“ bringt das sächsische Ministerium den Gegenvorschlag „Flecken“.
  • 1846 - Es gibt 280 Hausnummern in Hirschfelde. Es gibt 1.612 Einwohner (davon 771 männliche) in Hirschfelde.
  • 1847 - In einer Verordnung vom 15. Januar bestätigt das königliche Ministerium die Bezeichnung „Flecken“. Die Streitigkeiten um den „Stadt-Status“ haben damit ein Ende.
  • 1847 - Ein Erlass des sächsischen Ministeriums des Inneren vom 8. April gestattet die weitere Abhaltung des schon immer mit der Hirschfelder Kirmes verbundenen Jahrmarktes. Die Zittauer Schuhmacherinnung hatte zuvor beim Ministerium dagegen Beschwerde erhoben.
  • 1847 - In der neu errichteten Flachsspinnerei nahe Rosenthal beginnt zum ersten Mal im Königreich Sachsen die maschinelle Herstellung von Leinenerzeugnissen.
  • 1848 - Infolge der politischen Unruhen wird auch in Hirschfelde eine aus über 130 Mann bestehende, mit Gewehren bewaffnete Kommunalgarde gegründet. (Bereits 1850 wird sie wieder aufgelöst.)
    In Hirschfelde gründet sich zu Beginn des Jahres ein Frauenverein mit etwa 50 Mitgliedern. Hauptanlass ist der besonders kalte Winter. Die Unterstützung von Armen und Kindern ist Hauptziel. Nur 2 Jahre besteht der Verein.
  • 1849 - Abriss des an der Neiße, links von der Neißebrücke stehenden sogenannten „Niederen Gemeindehauses“ (Nutzung der einen Hälfte für Obdachlose, der anderen als Totengräberwohnung) wegen Baufälligkeit. Zugleich wird das Haus Nr. 134 auf dem Viebig Gemeindehaus.
  • 1850 - Die Gemeinde Dittelsdorf wird ausgepfarrt. Infolgedessen wird das Diakonat in Hirschfelde aufgegeben. Hirschfelde hat 227 Schulkinder.
    König Friedrich August durchfährt Hirschfelde am 12. August inkognito. Er besichtigt dabei die neue Flachsspinnerei. Eine Feierlichkeit findet im Ort statt.
    Von der in umliegenden Orten (Reichenau, Kleinschönau, Zittau, Olbersdorf) Opfer fordernden Cholera beleibt Hirschfelde wiederum verschont.
  • 1851 - Es gibt 16 Bauerngüter (Bespanntengüter, diese Benennung ist seit dem 17. Jahrhundert üblich, 3 davon am Markt sind zugleich Gasthöfe), 18 Gärtnernahrungen, 245 Hausstellen, 9 öffentliche Gebäude, 5 Schankwirtschaften.
    Es gibt 288 Hausnummern (davon 57 auf der Lehde) in Hirschfelde.
    Im Ort gibt es 3 Schmiede, 2 Schlosser, 6 Tischler, 8 Schuster, 12 Schneider, 7 Bäcker, 1 Zeugarbeiter, 6 Fleischer, 2 Böttcher, 2 Riemer, 2 Zimmermeister, 1 Kupferschmied, 1 Klempner, 1 Uhrmacher, 2 Barbiere, 2 Kammstricker, 1 Blattbinder, 1 Maurermeister, 1 Drechsler, 3 Färber, 1 Gerber, 1 Stellmacher und 1 Schleifer. In Hirschfelde gibt es 327 Webstühle (darunter 4 Jacquardstühle).
    Ein musikalischer Verein gründet sich in Hirschfelde anstelle des aufgelösten Männergesangsvereins.
  • 1862 - Die Kameradschaft Hirschfelde des Königlich Sächsischen Militärvereins gründet sich.
  • 1867 - J. B. Herrmann nimmt seine Orleansweberei in Betrieb.
  • 1874 - Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hirschfelde am 5. März.
  • 1877 - Das gesamte Hauptgebäude der Flachsspinnerei wird am 15. Januar durch einen Großbrand vernichtet. Ein Wiederaufbau schließt sich an.
  • 1880 - Hirschfelde verzeichnet Schäden infolge Neiße-Hochwassers.
  • 1887 - Wiederholt sind im Ort starke Hochwasserschäden zu beklagen.
  • 1897 - Durch den Gemeinderat wird die Einführung elektrischer Straßenbeleuchtung am 18. Februar beschlossen. Vorausgegangen war ein Gesuch Theodor Herrmanns, seine Stromerzeugungsanlage dafür in Dienst zu stellen, Leitungen und Masten für elektrisches Licht in Hirschfelde zu legen bzw. aufzurichten.
  • 1897 - Eines der stärksten Neiße-Hochwasser (Ende Juli, Anfang August) zerstört den Bahndamm zwischen Hirschfelde und Rohnau. Beispielsweise ist das Gelände der Neißgasse weiträumig überflutet.
  • 1900 - Im September wird der Hirschfelder Radfahrverein „All Heil“ gegründet.
  • 1908 - Das Braunkohlenwerk geht in Betrieb.
  • 1908 - Auf der Gemeinderatssitzung vom 7. August wird der Ankauf eines Hausgrundstückes in der Hirschfelder Rosengasse für den neuen Sitz des Gemeindeamtes beschlossen. Monate später erfolgt der Umzug dahin aus dem bisherigen Gebäude in der Neißgasse.
  • 1909 - Es fällt die Entscheidung über den Bau eines Kohlekraftwerkes.
  • 1911 - Mit der Leistung von 3.200 KW beginnt im Hirschfelder Kraftwerk am 13. April die Stromerzeugung.
  • 1911 - Im Hirschfelder Turnverein bildet sich im Juli die Abteilung Faustball heraus.
  • 1912 - Dem Gemeinderat liegt ein erarbeiteter Fluchtlinienplan für die Zittauer Straße vor. Die darin festgelegte Mindeststraßenbreite zieht in den Folgejahren Gebäudeabbrüche zur Straßenverbreiterung nach sich.
  • 1912 - Für eine Abwasserkanalisation und eine neue Wasserleitung entlang der Zittauer Straße erfolgen im Gemeinderat konkrete Planungen.
  • 1914 - Der Nachbarort Scharre wird nach Hirschfelde eingemeindet.
  • 1916 - Durch den Gemeinderat wird die Einrichtung einer Volksküche zur Versorgung armer Einwohner beschlossen. (Sie besteht bis Oktober 1919.)
  • 1917 - Die Karbidfabrik beginnt ihre Produktion.
  • 1919 - Nach Jahrhunderten Unterbrechung besitzt die katholische Kirchgemeinde wieder ein eigenes Hirschfelder Gotteshaus in Form einer Kapelle.
  • 1919 - Der Gemeinderat beschließt am 7. November den Einbau einer Wohnung für den „Schutzmann“, zweier Arrestzellen und eines Raumes für Obdachlose in das Nebengebäude des Gemeindeamtes.
  • 1924 - Am 21. September erfolgt die Weihe der Turnhalle des Turnvereins Hirschfelde e.V.
  • 1925 - Buchdrucker Alfred Wende (Hirschfelde) gibt zum ersten Mal das „Hirschfelder Jahrbuch“ für das Jahr 1926 heraus. Die sofort auf Beliebtheit stoßende kleine Broschüre mit Kalender, Wissenswertem zum Ort Hirschfelde, Zugfahrplan und Werbeanzeigen vorrangig örtlicher Gewerbetreibender erscheint daraufhin in weiteren Folgejahren.
  • 1926 - Ein erneutes Neiße-Hochwasser überflutet weite Teile des Ortes.
  • 1927 - Die „Zentralschule“ im Ortsteil Scharre wird am 24. April eingeweiht.
  • 1928 - Ein Pfingsthochwasser zerstört Anlagen des Hirschfelder Neißebades. Der Badebetrieb wird eingestellt. Trotz zahlreicher Anstrengungen des Gemeinderates kommt kein Wiederaufbau zustande.
  • 1928 - Der Abbruch der baufälligen Schmiede (Laubenhaus) auf dem Marktplatz wird nach langem Schriftverkehr mit dem „Landesverein Sächsischer Heimatschutz“ beschlossen.
  • 1928 - Zur Erhöhung der örtlichen Verkehrssicherheit im Winter wird durch die Gemeinde am Weinberg eine Rodelbahn gebaut.
  • 1929 - Hirschfelde hat 3.107 Einwohner, 354 Kinder besuchen die neue Volksschule im Ortsteil Lehde. Das örtliche Standesamt verzeichnet in diesem Jahr 38 Geburten, 41 Sterbefälle, 35 Eheschließungen.
  • 1931 - Auf der Redoute wird am 6. September das durch den Hirschfelder Militärverein errichtete Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht.
  • 1935 - Die Weihe der neu errichteten kleinen katholischen Kirche findet statt.
  • 1945 - Ab 8. Mai gegen 6.00 Uhr ist Hirschfelde von sowjetischem Militär besetzt. Es wird die sowjetische Tageszeit eingeführt, Ortsnamen auf Straßenrichtungsschildern werden in das kyrillische Buchstabensystem übertragen.
  • 1945 - Für die Gemeinde gilt ab dem 9. Mai ein Nothaushaltsplan. Er hat bis zum 30. September desselben Jahres Gültigkeit.
  • 1945 - Mit der Unterbringung von älteren Einwohnern und Kindern wird im Juni das Hirschfelder Feierabendheim begründet.
  • 1947 - In dafür vorgerichteten Räumlichkeiten der Weberei J. B. Herrmann beginnt im September der Schulunterricht. Hintergrund ist der Verlust der „Zentralschule“, die sich mit der neuen Grenzfestlegung nach Kriegsende auf polnischem Territorium befindet.
  • 1950 - Die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinde Rosenthal erfolgt am 1. Juli.
  • 1958 - Wieder sucht ein starkes Hochwasser den Ort heim.
  • 1961 - Wie in der gesamten DDR werden ab Januar auch Hirschfelder Wohngebäude erstmals mit hölzernen „Futterkübeln“ zum Sammeln von Küchenabfällen als Futter für die Mast von Schlachtvieh ausgestattet.
  • 1962 - In der neuen Polytechnischen Oberschule auf dem „Nordpol“ beginnt der Lehrbetrieb für Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse. Es ist der erste Schulneubau des Kreises Zittau nach 1945.
  • 1962 - Eine Arbeitsgemeinschaft „Modelleisenbahn“ (ab 1990 Bezeichnung Hirschfelder Modelleisenbahnverein e.V.) wird gegründet.
  • 1966 - Bis auf die Brennölgewinnung stellt das Braunkohlenwerk seine bisherige Produktion ein. Mit Beginn 1967 kommt es zur Verlagerung eines Teilbetriebes des VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt in die frei gewordenen Räumlichkeiten. Die Herstellung des Spülmittels „Fit“ startet am 1. März 1968.
  • 1971 - Im Rahmen der Durchsetzung des „Territorialen Grundschlüssels“ im Bezirk Dresden werden auch in Hirschfelder Straßen neue Hausnummern vergeben.
  • 1972 - Hirschfelde als Hauptsitz und 5 weitere umliegende Dörfer schließen sich am 14. Dezember zu einem Gemeindeverband zusammen. Anliegen ist die Zusammenlegung der Verwaltungsaufgaben.
  • 1974 - Am 14. März wird der bis dahin selbständige Ort Drausendorf nach Hirschfelde eingemeindet.
  • 1974 - Das Drausendorfer Schulgebäude dient gegen Jahresende noch immer als „Nebenstelle“ der Wittgendorfer Oberschule. Eine 1. Klasse wird in Drausendorf unterrichtet.
  • 1974 - Ferrolegierung, Flachsspinnerei und andere Hirschfelder Betriebe werden mit Fernwärme des Kraftwerkes versorgt.
  • 1974 - Im Hirschfelder Kraftwerk gründet sich die „Interessengemeinschaft Naherholung Schlegler Teiche“. Kiosk, Umkleideräume, Unterkünfte, Außenanlagen u. a. entstehen in der Folgezeit.
  • 1975 - Der „Veteranenclub“ als örtlicher Treffpunkt für ältere Einwohner wird übergeben.
  • 1975 - Der seit 1. Juli ungenutzte Saal des Gasthofes „Drausendorfer Krone“ wird der Volkseigenen (VE) Handelsorganisation, Fachhandel Möbel als Möbellager zugesprochen.
  • 1975 - Neben den 5 fertiggestellten Wohnungen in der Rosenstraße wird auch der Rohbau des neuen Feuerwehrdepots abgeschlossen.
  • 1977 - Die DDR-Meisterschaften der männlichen und weiblichen Jugend im Faustballsport werden am 9. Und 10. Juli in Hirschfelde ausgetragen.
  • 1977 - Im Hirschfelder Teilbetrieb des VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt beginnen umfangreiche Bau- und Modernisierungsmaßnahmen für ein höheres Produktionsergebnis des Spülmittels „Fit“.
  • 1979 - Im neuen Polytechnischen Zentrum erhalten Hirschfelder Schüler ab der siebenten Klasse Unterricht im Fach „Produktionsarbeit
  • 1979 - Anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wird die fertig gestellte neue Schwimmhalle den Bürgern übergeben.
  • 1981 - Fertigstellung und Inbetriebnahme der Kindergrippe auf dem „Nordpol“.
  • 1981 - Ein starkes Neiße-Hochwasser überflutet Teile des Ortes. Im Bereich der Ferrolegierung setzt es die Zittauer Straße unter Wasser.
  • 1984 - Die Gemeinde Hirschfelde übernimmt ab 1. November die elektrische Wäschemangel in der Görlitzer Str. 1 aus Privatbesitz.
  • 1985 - In der Hirschfelder Flachsspinnerei rufen Betriebsangehörige den Hirschfelder Karnevalsclub am 11. November 11.11 Uhr ins Leben.
  • 1988 - Die Abteilung „Requisite“ des Deutschen Nationaltheaters Weimar bittet um Überlassung des alten Zigarettenautomaten an der Bushaltestelle am Marktplatz. Das historische Gerät soll zur Gestaltung einer neuen Inszenierung verwendet werden. Gegen Ende Oktober wird der Automat durch einen Theatermitarbeiter demontiert.
  • 1989 - Ein Artikel der Sächsischen Zeitung in der Ausgabe vom 16./17. Dezember gibt die geplanten Abbrüche der „Pommernschänke“ an der Görlitzer Str. 24 und des Hauses an der Zittauer Str. 32 öffentlich bekannt und löst Proteste hinsichtlich des Denkmalschutzes aus.
  • 1990 - Die ehemalige Weberei J. B. Herrmann (zuletzt Produktionsstätte des VEB Oberlausitzer Textilbetriebe) wird geschlossen. Ab 1993 erfolgt der Abriss.
  • 1990 - Am 6. Mai finden in Hirschfelde die ersten Kommunalwahlen nach dem politischen Umbruch der DDR statt.
  • 1990 - Das Hirschfelder Kraftwerk „Friedensgrenze“ stellt der Gemeinde am 28. Juni eine Konzeption zur Schadstoffminderung des Werkes zu.
  • 1990 - Auf dem im November eingeführten neuen Briefpapier der Gemeinde ziert im rechten oberen Teil ein grünes Wappen mit der Darstellung eines springenden Hirsches.
  • 1992 - Die Ferrolegierung wird geschlossen. Der bis 1995 währende Abriss schließt sich an.
  • 1992 - Am 23. November wird die Stromerzeugung im Hirschfelder Kraftwerk (letzte Bezeichnung Kraftwerk „Friedensgrenze“) eingestellt. Der Abrissbeginn der Gebäude schließt sich in den darauf folgenden Wochen an.
  • 1992 - Der Förderverein Technisches Denkmal und Museum Kraftwerk Hirschfelde gründet sich.
  • 1992 - Der private Investor Dr. Wolfgang Groß übernimmt am 30. Dezember die Produktionsgebäude zur Herstellung des Spülmittels „Fit“. Sanierung und Neubau folgen.
  • 1999 - Mit Jahresbeginn ist Wittgendorf Hirschfelder Ortsteil.
  • 1999 - Die vor 700 Jahren vollzogene Kirchweihe wird im Monat Juni mit Gottesdiensten, Konzert und Ausstellung gefeiert.
  • 1999 - Mit dem beginnenden neuen Schuljahr besuchen auch alle Wittgendorfer und Schlegler Grundschüler die Hirschfelder Schule. Dittelsdorfer Kinder werden in Hirschfelde eingeschult.
  • 2000 - Die Gemeindeverwaltung ist ab dem 2. Mai erstmals über E-Mail erreichbar. Ein Formularservice (insbesondere Ausdruck von Anträgen über Computer privater Haushalte möglich) für Bürger wird eingerichtet.
  • 2000 - Am 21. Juni beschließt der Hirschfelder Sportverein e.V. die Trägerschaft für die Hirschfelder Schwimmhalle zu übernehmen. Bis dahin anhaltende Unsicherheiten über die Weiterfinanzierung der beliebten Freizeiteinrichtung können damit erstmals dauerhafter ausgeräumt werden.
  • 2000 - Der Gemeinderat beschließt am 14. September das Führen einer Gemeindefahne. Vorab bestätigte das Hauptstaatsarchiv die gelb/rote Bikolore mit dem Wappen in der Mitte nach Prüfung historischer Unterlagen.
  • 2002 - Mit Jahresbeginn ist Dittelsdorf neuer Ortsteil von Hirschfelde.
  • 2002 -  Der Hirschfelder Gewerbeverein e.V. gründet sich am 3. Juni mit 24 Mitgliedern.
  • 2002 - Mit Schuljahresbeginn wird eine im Jahr 2000 getroffene Zweckvereinbarung zwischen der Stadt Ostritz und der Gemeinde Hirschfelde umgesetzt: Grundschüler beider Schuleinzugsgebiete lernen im neu gebildeten gemeinsamen Grundschulstandort Hirschfelde, Mittelschüler hingegen am gemeinsamen Mittelschulstandort Ostritz. (Ursache sind allgemein sinkende Schülerzahlen)
  • 2003 - Nach etwa einjährigem Um- und Rückbau (Reduzierung um ein gesamtes Stockwerk) und Rekonstruktion des Schulgebäudes auf dem Hirschfelder „Nordpol“ erfolgt am 21. August die feierliche Übergabe der Grundschule an Schüler und Lehrpersonal.
  • 2003 - Mit dem 31. Dezember stellt die Flachsspinnerei am ursprünglichen Standort Hirschfelde ihre Arbeit ein. Die daraufhin nach Osteuropa ausgelagerte Produktion scheitert nach einem knappen Jahr.
  • 2005 - Schlegel ist mit Jahresbeginn Hirschfelder Ortsteil.
  • 2007 - Mit Jahresbeginn ist Hirschfelde Ortsteil der Stadt Zittau.
  • 2007 - Der neue Bahnhaltepunkt als geschaffene Schnittstelle für Bahn-, Bus- und Pkw-Reisende, Fahrradtouristen und Wanderer kann feierlich eingeweiht werden. (Planungs- und Genehmigungsverfahren beanspruchten den größten Teil seiner etwa siebenjährigen Entstehungszeit.) Damit verbunden ist der Wegfall des Bahnhaltepunktes am alten Bahnhofsgebäude.
  • 2009 - Die Stiftung Technisches Denkmal und Museum Kraftwerk Hirschfelde wird am 8. April gegründet.
  • 2009 - Die Brache der Flachsspinnerei, die verfallene Scheune hinter dem „Gasthof zum Hirsch“ und die ehemalige Ehrentraut-Schmiede (hinter Installationsfirma Kadrle) werden im späten Herbst abgerissen.
  • 2010 - Am 8. Februar erfolgt die Wiederöffnung des modernisierten Hirschfelder Hallenbades.
  • 2010 - Mit einem Festakt in „Riegers Hotel“ werden am 4. Juni mit geladenen Gästen die Feierlichkeiten zur Siebenhundertjahrfeier des Ortes Hirschfelde eröffnet.
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